Jáchym Topol
Karel Cudlin

Unterwegs in den Osten

Herausgeber: Manfred Rothenberger und Kathrin Mayer
Text: Jáchym Topol
Aus dem Tschechischen von Eva Profousova
Fotografien: Karel Cudlin
Gestaltung: Timo Reger

176 Seiten mit 101 Abbildungen
im Duplex-Druck
Flexcover; 21,5 x 15 cm
ISBN 978-3-922895-21-3

vergriffen

Unterwegs in den Osten, der zweite Band der Reihe starfruit publications, die aussergewöhnliche Formen der Zusammenarbeit zwischen zeitgenössischen Autoren und Künstlern präsentiert, ist eine Koproduktion des renommierten tschechischen Dokumentarfotografen Karel Cudlin und des Schriftstellers Jachym Topol, der 2010 mit dem bedeutendsten Literaturpreis Tschechiens, dem Jaroslav-Seifert-Preis, ausgezeichnet wurde.

Roma beim Leichenschmaus; der Tag, als Gorbatschow in Prag war; die Pinkas-Synagoge: Cudlins Bilder zeigen zum einen Szenen aus der Zeit des »tiefen Sozialismus«, sie dokumentieren das Alltagsleben in der Tschechoslowakei der 1970er und 1980er Jahre, als diese noch Mitglied des Ostblocks war. Cudlin fotografiert nicht nur Bars und Stehimbisse, Maschinenfabriken oder  Politveranstaltungen wie die Parade am 1. Mai – es gelingt ihm auch, mit seiner Kamera an Orte vorzudringen, die damals vielen verschlossen waren, wie zum Beispiel das Prager Viertel Žižkov mit seinen dort lebenden Roma-Familien.

Oktober 1989, Deutsche Botschaft in Prag; eine Hochzeit in der Ukraine; die verlassenen ölfelder von Baku; Steppenkinder auf ihrem alten russischen Motorrad: Nachdem sich Tschechien der westlichen Welt geöffnet hat, wandert der Blick des Fotografen weiter in den Osten. Der zweite Teil des Buches versammelt Cudlins Aufnahmen von Reisen nach Polen, Rumänien, Bergkarabach und Aserbeidschan, nach Weissrussland, Moldawien und in die Ukraine, zur Wolga oder in die Mongolei. Diese Bilder sprechen von der langjährigen Herrschaft des Kommunismus, von archaischen Landschaften, von Armut und Not, aber auch von Widerstand und Autonomie, von Kraft und gesellschaftlicher Veränderung, von Reservaten der Menschlichkeit.

Jachym Topol ist in diesem Buch die »Stimme« des Fotografen – seine ebenso präzisen wie poetischen Texte bringen die Bilder »zum Sprechen«: Topol erzählt die Geschichten hinter Cudlins Fotografien, erschliesst wichtige historische, politische und kulturelle Zusammenhänge und leitet den Leser auf den Pfaden der Sprache in eine Welt, die so vielleicht schon bald nicht mehr sichtbar sein wird.

»Vertraute und exotische Regionen.«

Thüringische Landeszeitung, Weimar

»Topols poetische Texte ergänzen trefflich Cudlins fotografische Sicht.«

ekz Bibliotheksservice

»So schön kann nur der Osten sein.«

süddeutsche.de

»Eine Entdeckung.«

Nürnberger Zeitung

»Hier dominiert eine Poesie und Menschlichkeit, die den Betrachter und Leser neugierig macht.«

Photonews – Zeitung für Fotografie

»Zwei Poeten treffen sich hier, der eine hat es im Blick, der andere in der Sprache.«

Kommune – Forum für Politik, Ökonomie, Kultur (Frankfurt/Main)

»Dieses Buch ist ein kulturhistorischer Schatz.«

fotomonat.de

»Auf der Suche nach dem verlorenen Osten.«

ZEIT ONLINE

»Reportagen aus einer fremden Welt.«

Nürnberger Nachrichten

»Man glaubt, Dreck, Schweiß und Alkohol zu riechen, ohne deshalb Abstand nehmen zu wollen.«

Deutschlandradio Kultur

»Ein so hinreißender wie berührender Abgesang.«

Plärrer, Nürnberg

»Alltag, Melancholie und erstaunlich viel gute Laune.«

ZEIT MAGAZIN

Im Rahmen der Eröffnung einer Ausstellung mit Fotografien von Karel Cudlín fand am 24. Mai 2011 die Buchpräsentation Jáchym Topol / Karel Cudlín: »Unterwegs in den Osten« im Internationalen Haus Nürnberg / Heilig-Geist-Haus statt.